Menu

MORICE LIPSI


Morice Lipsi (1898–1986)

Morice Lipsi war ein herausragender Vertreter der Moderne auf dem Weg zur abstrakten Kunst. Er hinterliess ein umfangreiches Lebenswerk.

In der langen Ausstellungsliste findet man:

  • Galerie d’art contemporain, Paris
  • Galerie Druet, Paris
  • Galerie Denise René, Paris
  • Kunsthaus Zürich
  • Musée du Luxemburg, Paris
  • Musée Rodin, Paris
  • Kunsthalle Mannheim
  • Documenta ll, Kassel
  • Museum des 20. Jahrhunderts, Wien

Jüdischer Herkunft, wurde Lipsi am 29. April 1898 in Pabianice bei Lodz, als Moryce (Izrael Moszec) Lipszyc geboren. Er zog im Jahr 1912 mit 14 Jahren nach Paris. Er liess sich in der Künstlerkolonie «La Ruche» (Bienenkorb) im Quartier Montparnasse nieder. Dort lebte er unter einem Dach mit vielen, heute international bekannten Künstlern, wie Marc Chagall, Chaim Soutine, Amedeo Modigliani, Ossip Zadkine, Guillaume Apollinaire, Jacques Lipchitz, Alexandre Archipenko und Anderen. Lipsi studierte an der Ecole des Beaux-Arts. Im Jahr 1922 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Hébrard in Paris. Zu seinen Freunden gehörten u.a. Constantin Brancusi, Henri Laurens und Sonia Delaunay.

Weitere Jahre von 1927–1986

Im Jahr 1927 traf er die Künstlerin Hildegard Weber, aus Wädenswil am Zürichsee stammend. 1930 heiratete das Paar. Es bezog einen alten Bauernhof in Chevilly-Larue südlich von Paris, wo Lipsi sein Atelier bis zu seinem Tod hatte. 1933 erhielt Morice Lipsi die französische Staatsbürgerschaft. 1940 war Lipsi wegen seinen jüdischen Wurzeln gezwungen, Paris schleunigst zu verlassen und mit dem Exodus in die Charente zu fliehen.

1942, als die Demarkationslinie sich Richtung Süden verlagerte, führte sein Weg weiter über die Provence und Savoyen nach Genf. 1945 stellte Lipsi in der Kunsthalle Bern aus, neben Marino Marini, Germaine Richier, Fritz Wotruba, Gargallo, Laurens, Manolo, Orloff, Zadkine, Rodin, Maillol und Despiau. Kurz danach, am Tag des Waffenstillstands  kehrte er nach Paris zurück, wo er nach grossen Verlusten von Familienmitgliedern seine Freunde wiedersah und wieder an den Pariser Künstleraktivitäten teilnahm.

Ab den 60er-Jahren erhielt Lipsi zahlreiche Aufträge für monumentale Skulpturen im öffentlichen Raum in Frankreich, Japan, Tschechoslowakei, Deutschland, Italien und Island. Er nahm an internationalen Bildhauer-Symposien teil: Japan, 1963 (für die Sommer-Olympiade in Tokyo), 1964, Slowakei, 1967 (Winter-Olympiade Grenoble) als Initiator und Präsident.

Viele der von ihm geschaffenen Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Morice Lipsi lebte und arbeitete in Chevilly-Larue bei Paris bis ans Lebensende. Er starb 1986 in Goldbach-Küsnacht bei Zürich, wo er sein zweites Atelier hatte.