BIOGRAFIE
Hildegard Weber-Lipsi (1901–2000)
1901–1939
1901 geboren in Wädenswil am Zürichsee, Studium in Zürich bis 1921
1922 Studium in Zürich bei Willy Hummel
1923/24 Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe
1925 Studium in London und Paris
1927 Begegnung mit Morice Lipsi, sie ziehen zusammen in eine Atelierwohnung an der rue de Vanves 172, Paris.
1930 Heirat, Geburt von Verna
1933 Umzug in einen alten Bauernhof im Süden von Paris, Geburt von Jeanine.
Hildegard malt Landschaften, Stillleben, Portraits bis ca. 1948, sie befasst sich am Anfang auch mit Kleinplastik
1937 Intensive Beschäftigung mit dem Marionettenspiel. Herstellung von über 120 Stabpuppen, insbesondere für Aufführungen im Théâtre du prisme, Paris. Goldmedaille an der internationalen Gewerbemesse.
1939 Die Ausstellung der Stabpuppen an der Zürcher Landesausstellung musste wegen Kriegsausbruch abgesagt werden.
1941–2000
Zweiter Weltkrieg, Flucht in die Schweiz mit zwei Töchtern, getrennt von Morice Lipsi, welcher sich 1941 sich in Abzac (Charente) in Sicherheit bringt. Wohnsitz in Zürich.
1941 Geburt von Gabrielle.
1943 Wohnsitz in Goldbach-Küsnacht am Zürichsee bis zu ihrem Lebensende
Nach dem Krieg pendelt die Familie Lipsi zwischen Paris und Zürich. Sowohl Morice wie auch Hildegard hatten an beiden Orten ihr eigenes Atelier.
1950 Stilrichtung der école de Paris der 50er-Jahre, Übergang zur Abstraktion. 1953 ca. Pastellzeichnungen, Landschaften
1958 ca. Spontane Zeichnungen, Skizzen, aus dem fahrenden Auto oder aus der Bahn, dann zu Hause verarbeitet.
1963 Reise nach Japan mit Morice Lipsi, welcher zu einem internationalen Bildhauer-Symposium eigeladen war. Hildegard wurde intensiv inspiriert durch die japanische Kultur und Kunst, sowie durch Landschaften und Ereignissen im Land, japanische Feste, Feuerwerke. Befreiung von den düsteren Farben der Pariser-Schule.
1966 wurde ein grosser Teil, der in Küsnacht entstandenen Werke durch einen Dachstockbrand vernichtet.
Ab diesem Zeitpunkt verwendete Hildegard nur noch frische Farben
und schwelgte in diversesten Farbkombinationen. Lebhafte Inspiration durch das Thema Fasnacht, insbesondere den Maskenball im Kongresshaus Zürich, an welchem sie teilnahm, gefolgt von zahlreichen Ölgemälden maskierter Personen.
Ab 1968 beschäftigte Hildegard das Thema Ballonfahrten während Jahren. Sie las das Buch von Ingenieur André, der im Packeis am Nordpol verendet war.
Sie zeichnete verschiedenste Szenarien von Ballons über erfundenen Landschaften, welche sie betitelte. Weitere Themen kamen auf: Gesichter, Berge und mehr. Periodisch bearbeitete sie alle bisherigen Themen bis ins hohe Alter.
1970 Die Krankheit ihrer Tochter Jeanine und Hildegards hingebungsvolle Pflege verhinderte von nun an ihre Arbeit mit grossen Formaten, mit Ölgemälden. So spezialisierte sie sich auf kleine Formate wie Zeichnungen und Aquarelle, welche sie zwischendurch in raschem Tempo machen konnte. Dies änderte sich auch nach Jeanines Hinschied 1983 nicht, da sie ebenso hingebungsvoll ihren Ehemann, Morice Lipsi in seinen letzten Jahren pflegte.
1986 Der Tod von Morice beendete den Künstlerdialog.
Erneutes Aufblühen von Hildegards Erfolg mit Ausstellungen in der Schweiz, Paris, Frankfurt und Tokyo. Es entstanden auch wieder Ölbilder.
Späte 80er-Jahre ganz neue spontane Maltechnik mit genässtem Tuscheblock auf Japanpapier: Zeichen und Gesichter
Unheimlich produktive Schaffenszeit, bis ihr Sehvermögen sie immer mehr verliess. Etwa im Alter von 96 Jahren musste sie das Malen ganz aufgeben.
2000 Tod in Küsnacht, zwei Monate vor dem 100sten Geburtstag.
Einzelausstellungen
1930 Kunstsalon Dr. Störi, Zürich, Moryce Lipszyc: Plastik, Ernst Denzler, Gemälde, Grafik, Hildegard Weber: Kleinplastik
1955 Galerie Palette, Zürich, Hildegard Weber und Michael Grossert
1958 Galerie Palette, Zürich, mit Morice Lipsi
1964 Galerie Appel & Fertsch, Frankfurt a/M
1988 Garten am Wenkenpark, Riehen, Petit Montmartre de 5 à 7
1988 Galerie Pierre Rippstein, Basel
1988 Höch Huus, Küsnacht
1989 Galerie Appel & Fertsch, Frankfurt a/M
1989 La Galerie, 67, rue Saint André des Arts, Paris
1989 Galerie Konoha, Tokyo
1990 Musée Morice Lipsi, salle Hildegard, inauguration, Rosey, France
1991 Galerie Pierre Rippstein, Basel, élan vital
1995 Musée Morice Lipsi, Rosey, Eröffnung des éspace Hildegarde
1996 Lycée E. Belin, Vesoul
2000 Musée Morice Lipsi, Rosey, hommage à Hildegard Weber-Lipsi pour son centenaire
2001 Galerie Frankengasse, Zürich
2021 Galerie Bromer, Zürich
Beteiligungen
1937 Exposition Universelle, Paris
1940 Musée Galliera, Paris
1947 Atelier Chichio Halller, Zürich
1958 Galeria d’Arte La Citadella, Ascona
1976 Galerie Apppel & Fertsch, Frankfurt a/M
1980 Galerie Appel,Kunst in der Fabrik, Zahnfabrik Bad Nauheim
1989 Helen Dahm Stiftung, Oetwil am See
1994 Galerie Konoha, Tokyo, Les beautés du Sumi, Tokyo
Salons
1927 Salon d’Automne, Grand Palais, Paris
1961 Salon de Montrouge, ligne 4, Montrouge
1962 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’art Moderne. Paris
1963 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris
1964 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris
1964 Salon des Réalités Nouvelles, Maison de la Culture, Namur
1965 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’art Moderne, Paris
1966 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris
1968 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris
1969 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris
1971 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes
1973 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes
1976 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes
1977 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes
1985 Salon des Réalités Nouvelles, Grand Palais, Paris
Publikationen, Kataloge
Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Frankfurt, 1964
Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Frankfurt, 1975
Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Ballonfahrten, Frankfurt, 1981
Gabrielle Beck-Lipsi, Hildegard Weber Lipsi, Riehen, 1988
Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Zeichen, Basel, 1991
Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Gesichter, Basel, 1992
Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Berge, Basel,1993
Horst Appel, Hildegard Weber-Lipsi, Feuerwerke, Basel, 1995
Hans Jacob Beck, Hildegard Weber-Lipsi, Marionetten, Hinwil, 1997
Gabrielle et Hans Jacob Beck-Lipsi, Catalogue du Musée Lipsi à Rosey,1998
Gabrielle Beck-Lipsi, Hildegard Weber-Lipsi, das Kaleidoskop, Hinwil. 2004
De Gruyter, Allgemeines Künstlerlexikon, München, 2021
DVD
Hana Ribi, Filmische Rekonstruktion der Aufführung von 1937, Paris, L’histoire du petit tailleur, Studio Jiří Trnka, Prag, 2001
Presse
Sud Magazine, Arts-lettres-voyages, nr.159, Artistes d’aujourd’hui, Hildegard Weber, Jan.-Feb.1937
Die Tat, Zürcher Kunstchronik, Max Eichenberger, 24.4.1947
Neue Zürcher Zeitung, 27.4.1947
Die Tat, Zürcher Kunstchronik, Max Eichenberger, Zürcher Spiegel, Aufmarsch der Abstraktion, 21.2 1955
Neue Zürcher Zeitung Morgenausgabe Nr. 364, Ausstellung Galerie Palette, 11. 2.1955
Tageanzeiger, Kunstgalerien, Ausstellung Galerie Palette, Hildegard Weber und Michael Grossert, 9.2.1955
Volksrecht Nr. 38, In der Galerie Palette R.S. 15.2.1955
Gazzetta Ticinese, Lugano, Gualtiero Schönenberger, Mostra alla Galeria «La Cittadella» di Ascona, 23.7.1958
Tagesanzeiger, Zürcher Kunstgalerien, Galerie Palette Hildegard Weber und Morice Lipsi, 10.Januar bis 4. Februar 1958
Lettres Françaises, Arts, R. J. Moulin, DES REALITES toujours nouvelles…, April 1962
Frankfurter Rundschau, hr. Aus dem Mischwald, Querfeldein durch die Frankfurter Galerien, Galerie Appel , 15.10.1964
Basler Nachrichten, Sonntagsblatt, Hans Jörg Giesiger Die Malerin Hildegard Weber, 4.9.1966
Zürichsee Zeitung, Lebendige Kultur, Hansjörg Gisiger, Hildegard Weber-Lipsi, zum siebzigsten Geburtstag der am Zürichsee wohnenden Malerin, 27.1.1971
Frankfurter Neue Presse, GN. Farbe ist alles, Gang durch zwei Frankfurter Galerien GN. Gal. Appel & Fertsch, 2.5.1975
Frankfurter Allgemeine Zeitung, cvh. Hildegard Weber-Lipsi bei Appel und Fertsch, 6.6.1975
Zürichsee Zeitung Nr. 19,100 Marionetten, Hildegard Lipsi - Weber (Küsnacht) 80jährig, 24.1.1980
Riehener Zeitung, GB, Petit Montmartre, 9.9.1988
L’Alsace, Mifa Pivot.SM, Vendredi à Riehen, Petit Montmartre de 5 à 7, 21.9.1988
Riehener Zeitung, Renate Dürst (Betr. « Petit Montmartre») Starke Erlebniswelt im Bilde, 30.9.1988
Züri-See-Spiegel, Gabi Rosenberg, Hildegard Weber - Lipsi im Küsnachter Höch Huus, Mit unserem Jahrhundert gross geworden, 6. Jan. 1989
Annabelle, Gabi Rosenberg, Journal / Ausstellungen (Expo. Höch Huus), Äussere und innere, Welten, Nr. 2, 17.1.1989
Küsnachter Judith Atzemakis (Expo. Höch Huus), «Von Variationen bekomme ich nie genug», Erste Ausstellung in Küsnacht der 88jährigen Hildegard Weber-Lipsi, Nr. 3, 19.1.1989
L’Alsace, Mifa PIVOT-SM. Hildegard Weber-Lipsi; Un kaléidoscope de 70 ans, d’aquarelles, d’huiles et de dessins, 20.1.1989
Zürichsee Zeitung, Region (Betr. Expo. Höch Huus), Kaleidoskop der Lebensfreude, 23.1.1989
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Christa von Helmolt, (Betr. Expo. Gal. Appel & Fertsch,) Drei Meister von Format, 1.3.1989
Main Echo (Bayern), (Betr. Expo. Gal. Appel & Fertsch,) Im Windschatten der Neuen Kunstmesse, ein Streifzug durch sechs Frankfurter Galerien, 10.3.1989
Neue Zürcher Zeitung, (betr. Teilnahme in der Helen Dahm Stiftung), Panoptikum regionalen Kunstschaffens, Ausstellung zum künstlerischen Wirken im Bezirk Meilen, 16. 5.1989
Diverse Zeitschriften in Japan
Erwähnungen in Büchern (Betr. Stabpuppen)
2004 Lörinec làszlo BLATTNER
2004 Metamorphosen / Hana Ribi «L’histoire du petit tailleur»
Autoren diverser Artkel
- Max Eichenberger
- Hort Appel
- Hansjörg Gisiger
- Roger van Gindertael
- Pierre Joly
- Ch. Gleiny
- Guy Weelen
- Mifa Pivot Smigielski
- Gabi Rosenberg
- Luzien Curzi
- und Andere…