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BIOGRAFIE
Hildegard Weber-Lipsi (1901–2000)


Hildegard mit Stabpuppen in Chevilly-Larue,1959, Foto Gabrielle Beck-Lipsi
Je désirais dire quelques mots des peintures de Hildegard-Weber, mais elles sont d'une telle subtilité, que mes phrases, si délicates fussent-elles, les défloreraient. Parfum d'âmes que l'on respire et qu'on n'explique pas.
Herny Heyraut,
peintre français, 1937
 
Diese souveräne Malerei, die Erregung erzeugt und uns magisch in ihren Bann zieht, hat eine Kraft, wie sie nur grossen und wahrhaften Dingen eigen ist.
Horst Appel,
Sammler und Galerist,
Frankfurt, 1975

1901–1939

1901 geboren in Wädenswil am Zürichsee, Studium in Zürich bis 1921    
1922 Studium in Zürich bei Willy Hummel
1923/24 Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe
1925 Studium in London und Paris
1927 Begegnung mit Morice Lipsi, sie ziehen zusammen in eine Atelierwohnung an der rue de Vanves 172, Paris.
1930 Heirat, Geburt von Verna
1933 Umzug in einen alten Bauernhof im Süden von Paris, Geburt von Jeanine.
Hildegard malt Landschaften, Stillleben, Portraits bis ca. 1948, sie befasst sich am Anfang auch mit Kleinplastik
1937 Intensive Beschäftigung mit dem Marionettenspiel. Herstellung von über 120 Stabpuppen, insbesondere für Aufführungen im Théâtre du prisme, Paris. Goldmedaille an der internationalen Gewerbemesse.
1939 Die Ausstellung der Stabpuppen an der Zürcher Landesausstellung musste wegen Kriegsausbruch abgesagt werden.

1941–2000

Zweiter Weltkrieg, Flucht in die Schweiz mit zwei Töchtern, getrennt von Morice Lipsi, welcher sich 1941 sich in Abzac (Charente) in Sicherheit bringt. Wohnsitz in Zürich.
1941 Geburt von Gabrielle.
1943 Wohnsitz in Goldbach-Küsnacht am Zürichsee bis zu ihrem Lebensende
Nach dem Krieg pendelt die Familie Lipsi zwischen Paris und Zürich. Sowohl Morice wie auch Hildegard hatten an beiden Orten ihr eigenes Atelier.
1950 Stilrichtung der école de Paris der 50er-Jahre, Übergang zur Abstraktion. 1953 ca. Pastellzeichnungen, Landschaften
1958 ca. Spontane Zeichnungen, Skizzen, aus dem fahrenden Auto oder aus der Bahn, dann zu Hause verarbeitet.
1963 Reise nach Japan mit Morice Lipsi, welcher zu einem internationalen Bildhauer-Symposium eigeladen war. Hildegard wurde intensiv inspiriert durch die japanische Kultur und Kunst, sowie durch Landschaften und Ereignissen im Land, japanische Feste, Feuerwerke. Befreiung von den düsteren Farben der Pariser-Schule.
1966 wurde ein grosser Teil, der in Küsnacht entstandenen Werke durch einen Dachstockbrand vernichtet.
Ab diesem Zeitpunkt verwendete Hildegard nur noch frische Farben
und schwelgte in diversesten Farbkombinationen. Lebhafte Inspiration durch das Thema Fasnacht, insbesondere den Maskenball im Kongresshaus Zürich, an welchem sie teilnahm, gefolgt von zahlreichen Ölgemälden maskierter Personen.
Ab 1968 beschäftigte Hildegard das Thema Ballonfahrten während Jahren. Sie las das Buch von Ingenieur André, der im Packeis am Nordpol verendet war.
Sie zeichnete verschiedenste Szenarien von Ballons über erfundenen Landschaften, welche sie betitelte. Weitere Themen kamen auf: Gesichter, Berge und mehr. Periodisch bearbeitete sie alle bisherigen Themen bis ins hohe Alter.
1970 Die Krankheit ihrer Tochter Jeanine und Hildegards hingebungsvolle Pflege verhinderte von nun an ihre Arbeit mit grossen Formaten, mit Ölgemälden. So spezialisierte sie sich auf kleine Formate wie Zeichnungen und Aquarelle, welche sie zwischendurch in raschem Tempo machen konnte.  Dies änderte sich auch nach Jeanines Hinschied 1983 nicht, da sie ebenso hingebungsvoll ihren Ehemann, Morice Lipsi in seinen letzten Jahren pflegte.
1986 Der Tod von Morice beendete den Künstlerdialog.
Erneutes Aufblühen von Hildegards Erfolg mit Ausstellungen in der Schweiz, Paris, Frankfurt und Tokyo. Es entstanden auch wieder Ölbilder.
Späte 80er-Jahre ganz neue spontane Maltechnik mit genässtem Tuscheblock auf Japanpapier: Zeichen und Gesichter
Unheimlich produktive Schaffenszeit, bis ihr Sehvermögen sie immer mehr verliess. Etwa im Alter von 96 Jahren musste sie das Malen ganz aufgeben.
2000 Tod in Küsnacht, zwei Monate vor dem 100sten Geburtstag.

Einzelausstellungen

1930 Kunstsalon Dr. Störi, Zürich, Moryce Lipszyc: Plastik, Ernst Denzler, Gemälde, Grafik, Hildegard Weber: Kleinplastik

1955 Galerie Palette, Zürich, Hildegard Weber und Michael Grossert       

1958 Galerie Palette, Zürich, mit Morice Lipsi

1964 Galerie Appel & Fertsch, Frankfurt a/M

1988 Garten am Wenkenpark, Riehen, Petit Montmartre de 5 à 7

1988 Galerie Pierre Rippstein, Basel

1988 Höch Huus, Küsnacht

1989 Galerie Appel & Fertsch, Frankfurt a/M

1989 La Galerie, 67, rue Saint André des Arts, Paris

1989 Galerie Konoha, Tokyo

1990 Musée Morice Lipsi, salle Hildegard, inauguration, Rosey, France

1991 Galerie Pierre Rippstein, Basel, élan vital

1995 Musée Morice Lipsi, Rosey, Eröffnung des éspace Hildegarde

1996 Lycée E. Belin, Vesoul

2000 Musée Morice Lipsi, Rosey, hommage à Hildegard Weber-Lipsi pour son centenaire

2001 Galerie Frankengasse, Zürich

2021 Galerie Bromer, Zürich

Beteiligungen

1937 Exposition Universelle, Paris

1940 Musée Galliera, Paris

1947 Atelier Chichio Halller, Zürich

1958 Galeria d’Arte La Citadella, Ascona

1976 Galerie Apppel & Fertsch, Frankfurt a/M

1980 Galerie Appel,Kunst in der Fabrik, Zahnfabrik Bad Nauheim

1989 Helen Dahm Stiftung, Oetwil am See

1994 Galerie Konoha, Tokyo, Les beautés du Sumi, Tokyo

Salons

1927 Salon d’Automne, Grand Palais, Paris

1961 Salon de Montrouge, ligne 4, Montrouge

1962 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’art Moderne. Paris

1963 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris

1964 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris

1964 Salon des Réalités Nouvelles, Maison de la Culture, Namur

1965 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’art Moderne, Paris

1966 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris   

1968 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris   

1969 Salon des Réalités Nouvelles, Musée d’Art Moderne, Paris   

1971 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes 

1973 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes

1976 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes

1977 Salon des Réalités Nouvelles, Parc Floral, Vincennes

1985 Salon des Réalités Nouvelles, Grand Palais, Paris

Publikationen, Kataloge

Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Frankfurt, 1964

Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Frankfurt, 1975

Horst Appel, Hildegard Weber Lipsi, Ballonfahrten, Frankfurt, 1981  

Gabrielle Beck-Lipsi, Hildegard Weber Lipsi, Riehen, 1988

Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Zeichen, Basel, 1991

Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Gesichter, Basel, 1992               

Pierre Rippstein, Hildegard Weber-Lipsi, Berge, Basel,1993

Horst Appel, Hildegard Weber-Lipsi, Feuerwerke, Basel, 1995

Hans Jacob Beck, Hildegard Weber-Lipsi, Marionetten, Hinwil, 1997

Gabrielle et Hans Jacob Beck-Lipsi, Catalogue du Musée Lipsi à Rosey,1998          

Gabrielle Beck-Lipsi, Hildegard Weber-Lipsi, das Kaleidoskop, Hinwil. 2004

De Gruyter, Allgemeines Künstlerlexikon, München, 2021

DVD

Hana Ribi, Filmische Rekonstruktion der Aufführung von 1937, Paris, L’histoire du petit tailleur, Studio Jiří Trnka, Prag, 2001

Presse

Sud Magazine, Arts-lettres-voyages, nr.159, Artistes d’aujourd’hui, Hildegard Weber, Jan.-Feb.1937

Die Tat, Zürcher Kunstchronik, Max Eichenberger, 24.4.1947

Neue Zürcher Zeitung, 27.4.1947

Die Tat, Zürcher Kunstchronik, Max Eichenberger, Zürcher Spiegel, Aufmarsch der Abstraktion, 21.2 1955

Neue Zürcher Zeitung Morgenausgabe Nr. 364, Ausstellung Galerie Palette, 11. 2.1955

Tageanzeiger, Kunstgalerien, Ausstellung Galerie Palette, Hildegard Weber und Michael Grossert, 9.2.1955

Volksrecht Nr. 38, In der Galerie Palette   R.S. 15.2.1955

Gazzetta Ticinese, Lugano, Gualtiero Schönenberger, Mostra alla Galeria «La Cittadella» di Ascona, 23.7.1958                                               

Tagesanzeiger, Zürcher Kunstgalerien, Galerie Palette Hildegard Weber und Morice Lipsi, 10.Januar bis 4. Februar 1958

Lettres Françaises, Arts, R. J. Moulin, DES REALITES toujours nouvelles…, April 1962

Frankfurter Rundschau, hr. Aus dem Mischwald, Querfeldein durch die Frankfurter Galerien, Galerie Appel , 15.10.1964

Basler Nachrichten, Sonntagsblatt, Hans Jörg Giesiger Die Malerin Hildegard Weber, 4.9.1966  

Zürichsee Zeitung, Lebendige Kultur, Hansjörg Gisiger, Hildegard Weber-Lipsi, zum siebzigsten Geburtstag der am Zürichsee wohnenden Malerin, 27.1.1971

Frankfurter Neue Presse, GN. Farbe ist alles, Gang durch zwei Frankfurter Galerien GN. Gal. Appel & Fertsch, 2.5.1975

Frankfurter Allgemeine Zeitung, cvh. Hildegard Weber-Lipsi bei Appel und Fertsch, 6.6.1975

Zürichsee Zeitung Nr. 19,100 Marionetten, Hildegard Lipsi - Weber (Küsnacht) 80jährig, 24.1.1980

Riehener Zeitung, GB, Petit Montmartre, 9.9.1988

L’Alsace, Mifa Pivot.SM, Vendredi à Riehen, Petit Montmartre de 5 à 7, 21.9.1988

Riehener Zeitung, Renate Dürst (Betr. « Petit Montmartre») Starke Erlebniswelt im Bilde, 30.9.1988

Züri-See-Spiegel, Gabi Rosenberg, Hildegard Weber - Lipsi im Küsnachter Höch Huus, Mit unserem Jahrhundert gross geworden, 6. Jan. 1989

Annabelle, Gabi Rosenberg, Journal / Ausstellungen (Expo. Höch Huus), Äussere und innere, Welten, Nr. 2, 17.1.1989

Küsnachter Judith Atzemakis (Expo. Höch Huus), «Von Variationen bekomme ich nie genug», Erste Ausstellung in Küsnacht der 88jährigen Hildegard Weber-Lipsi, Nr. 3, 19.1.1989     

L’Alsace, Mifa PIVOT-SM. Hildegard Weber-Lipsi; Un kaléidoscope de 70 ans, d’aquarelles, d’huiles et de dessins, 20.1.1989

Zürichsee Zeitung, Region  (Betr. Expo. Höch Huus), Kaleidoskop der Lebensfreude, 23.1.1989

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Christa von Helmolt, (Betr. Expo. Gal. Appel & Fertsch,) Drei Meister von Format, 1.3.1989  

Main Echo (Bayern), (Betr. Expo. Gal. Appel & Fertsch,) Im Windschatten der Neuen Kunstmesse, ein Streifzug durch sechs Frankfurter Galerien, 10.3.1989

Neue Zürcher Zeitung, (betr. Teilnahme in der Helen Dahm Stiftung), Panoptikum regionalen Kunstschaffens, Ausstellung zum künstlerischen Wirken im Bezirk Meilen, 16. 5.1989

Diverse Zeitschriften in Japan

Erwähnungen in Büchern (Betr. Stabpuppen)

2004 Lörinec làszlo BLATTNER 

2004 Metamorphosen / Hana Ribi «L’histoire du petit tailleur»

Autoren diverser Artkel

  • Max Eichenberger
  • Hort Appel
  • Hansjörg Gisiger
  • Roger van Gindertael
  • Pierre Joly
  • Ch. Gleiny
  • Guy Weelen
  • Mifa Pivot Smigielski
  • Gabi Rosenberg
  • Luzien Curzi
  • und Andere…